Mitten in der Stadt steht es, das Mestalla, das Stadion des FC Valencia. Umgeben von Häuserblocks leuchtet es schwarz-orange in den blauen Tag. Noch, denn dessen Tage sind gezählt, wobei sich der Neubau des „Nou Mestalla“ noch einige Jährchen hinziehen wird.
Gott sei Dank, will ich meinen, denn das alte Stadion erscheint so, wie ich mir ein Stadion vorstelle, abgesehen von den fehlenden Stehplätzen. Die Gegenwart und die Historie des FC Valencia ist überall greifbar, wobei sich die Frage stellt, weshalb das Stadion komplett in schwarz-orange gehalten ist, derweil die Vereinsfarben schwarz-weiß sind und die des Club Emblems gelb-rot. Eine Anfrage läuft, womöglich werden wir bald schlauer. Nachtrag: Wir sind es sogar schon:
Inside of the stadium there are 3 colors:
- Orange: Because the most important fruit of Valencia are the oranges.
- Black: Because of the bat.
- White: Because the first t-shirt of the club was white.
That´s why we are the orange team but we are also the black&white team.
Zur Hauptstraße hin wird das Stadion durch eine riesige Wand bedeckt. Es zeigt Fans des Clubs und inmitten leuchtet eine gigantische Fledermaus, das Wappentier des Clubs. Wer zur rechten Zeit vor Ort ist, kann an einer geführten Tour durch das Mestalla teilnehmen. Diese kostet 10 Euro und wird neben Spanisch auch in Englisch durchgeführt. Vier Jahre nach Gründung des FC Valencia 1919 wurde das Stadion 1923 mit einem Spiel gegen den Stadtrivalen Levante UD eröffnet und im Laufe der Jahrzehnte mehrfach umgebaut. Heute fasst das Mestalla knapp 55.000 Zuschauer, die sich auf den orangenen und schwarzen Sitzen verteilen. Nur die Haupttribüne ist überdacht. Im Inneren wird an verschiedenen Orten an die Historie und großen Erfolge erinnert – und es gibt sogar eine kleine Kapelle, die jedoch nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für die Spieler zugänglich ist. Die Stadiontour erfolgt nicht nach einer festen Route, sondern kann variieren, je nach Anzahl der Teilnehmer und sie endet im Fanshop auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei passieren wir ein metallenes Denkmal für die Fans, welches auch als Miniatur im Stadion selbst zu sehen ist. Während der Tour sahen wir eine Vitrine mit den großen Pokalen, eine Taktiktafel, gefüllt mit den Anweisungen des großen diStefano, der den Club in den Siebzigern trainierte und konnten auch einen Blick in den Presseraum werfen. Die Heimkabine hält für jeden Spieler einen Platz parat, ein Foto eines jeden, sowie ein Bild des Trikots mit der Nummer zeigen an, wer wo sitzt. Als Benitez den Club als Trainer übernahm, sorgte er dafür, dass die Heimkabine höchst spartanisch ausgestattet wurde, die Spieler sollten sich auf das Spiel konzentrieren – der Erfolg gab ihm Recht, Valencia holte 2002 nach 31 Jahren wieder den Titel, wiederholte diesen Erfolg 2004 und konnte zudem noch den Uefa-Cup und den Uefa-Supercup gewinnen.
Spektakulär das Betreten des Spielfeldes durch den Spielertunnel. Wer den Rasen betritt, der liest zuvor: Açò és Mestalla und Ganar, Ganar, y Ganar. Hier ist Mestalla und Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen.
Der einzige Frankfurter, der jemals für die Eintracht und Valencia gespielt hat, ist Timo Hildebrand, die Eintracht selbst hat meines Wissens hier noch nie gespielt hier nur zwei Mal gespielt – 1969, zum 50jährigen Jubiläum des FC Valencia. Es setzte sowohl gegen Valencia als auch gegen Sao Paulo Niederlagen (Danke Kid). Es wird also Zeit, dass Eintracht Frankfurt hier endlich zu einem Europacupspiel antritt, das neue Stadion wird alleine schon durch die geplante Leichtathletiklaufbahn mit dem alten nicht vergleichbar sein.
Schade, dass dieses schöne Stadion einem Wohnkomplex weichen soll.
Aber auch völliges Chaos, wenn man das ganze Drumherum so auf Wikipedia nachliest. Im Moment soll das neue Stadion 2019 eröffnet werden – da kann ja in der Zwischenzeit auch noch einiges passieren …
2019 wird der Club hundert Jahre alt, da könnte es passen. Schade, dass der Profit so ein Stadion vernichten wird.
Toller Bericht & Bilder, vielen Dank lieber Beve!
Ganar, Ganar, y Ganar … mag ich, der Dreiklang zum Erfolg und gegen die Abstiegsfledermaus.
Die ich als Wappentier echt abgedreht finde, habe ich ein wenig Recherche gemacht, sprich Wikipedia befragt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fledermaus_(Wappentier)
„…in der Heraldik in ostspanischen Wappen mehr verbreitet als in der restlichen europäischen Heraldik…“
Stimmt, die wenigsten Königshäuser hatten Bock auf so ein lichtscheues Geschöpf, lieber Löwe, Adler und ähnliches hatten schon damals mehr Stil..
Gibt aber gleich mal Ärger, obwohl Batman erst 20 Jahre später auftauchte:
http://www.n-tv.de/sport/fussball/Der-FC-Valencia-hat-Streit-mit-Batman-article14015256.html
Danke. Die Fledermaus soll einst Soldaten geweckt haben, die sich dann gegen die angreifenden glaube Mauren zu Wehr setzten. Von daher ist sie auch im Wappen der Stadt Valencia zu finden. Mir gefällt das :-)
Eine Fledermaus als Wappentier. Gefällt mir. Ich mag Fledermäuse.
Geht mir genauso. Als Valencia neulich die Fledermaus im Wappen umgestaltet hat, stand Batman auf der Matte und verlangte eine Änderung:
http://www.n-tv.de/sport/fussball/Der-FC-Valencia-hat-Streit-mit-Batman-article14015256.html
Diesem Link bin ich bereits im Kommentar von Eintracht-Laie gefolgt. :-)
Oh, DAHER hatte ich ihn :-)