Ich habe die letzten Tage zum Selbstversuch einige Zeit in sozialen Netzwerken verbracht, genauer gesagt bei Twitter. Bislang war meine Beschäftigung damit arg begrenzt: Jeder meiner Blogposts wurde automatisch getwittert – und das war es im Großen und Ganzen. Abgesehen davon füttere ich ab und an die Seite des Museums auf Facebook.
Nun folge ich auf Twitter einigen Leuten bzw Institutionen mehr, von daher setzte ich mich an die Timeline und aktualisiserte alle naslang, um zu schauen, was passiert. Und es passiert immer etwas. Schlaue Sätze, Humoresken und Schlichtheiten, Hinweise zum aktuellen Stand im Kampf rund um Kobane, permanent-Gezwitscher über Sportereignisse, die Trainerentlassung Kellers, die Neuverpflichtung Di Matteos usw. usf. Das Erschütterndste, das ich gesehen habe, war vielleicht ein Screenshot von Facebook-Posts, in denen deutsche Spießbürger das kurzfristige Besetzen der Gleise im Hamburger Bahnhof durch Kurden, die auf die verzweifelte Lage in Kobane aufmerksam machen wollten, mit Worten wie: „Plattmachen“ oder „Lass die Bahn drüber fahren“ kommentierten.
Nebenbei führte die Zeit mit #1Buch1Satz zum Beginn der Buchmesse ein Spielchen ein, welches Leute animieren sollte, ein Buch in einem einzigen Satz zusammenzufassen. Tolle Idee. Und so neu. Die Eintracht siegte in Enkheim, New Model Army spielte in Saarbrücken, Siegfried Lenz ist gestorben, Banksy veröffentlichte nachdenkliche Bilder, Herr Krieger stellte fest, dass Schalke mit Di Matteo noch immer sieglos ist, ja wirklich, es passierte immer etwas. Sogar Bruce Springsteen kommunizierte mit mir. Sozusagen. Draußen regnete es, ich tippte derweil einen Bericht über die Eintracht und die Schweiz, den ihr in der nächsten Diva am Main lesen könnt. Zack, 18 neue Tweets anzeigen. Ich war über die Ereignisse in Kobane bestens informiert, meine Wut auf die türkische Regierung, wuchs ebenso wie die auf die amerikanische. Während draußen Leute auf die Straße gingen, hockte ich vor meiner Timeline und sah der Welt hochempört von innen zu.
Dadurch, dass ich sehr unterschiedlichen Gruppen bzw. Leuten folge, prasselten höchst unterschiedliche Informationen auf mich ein, banale, dramatische, lustige, sinnfreie und mein Schädel füllte sich am End mit einer bunten Leere. Ich wusste einiges mehr, als noch am vergangenen Tag – doch: Wozu? Vor allem irritierte mich z. B. die rasche Abfolge von den Ereignissen in Kobane im Zusammenspiel mit Meldungen aus dem Sport. Bamm, bamm, bamm, eine Meldung folgte erbarmungslos der nächsten, gleich und gleich standen sie untereinander, die Meldungen, um doch schon wieder Vergangenheit zu sein.
Um über Ereignisse, welche mich interessieren, informiert zu sein, macht es natürlich Sinn, alle Meldungen zu verfolgen, könnte ja sein, dass eine bekannte Band in der Nähe spielt. Will sagen, um auf dem Laufenden zu bleiben, sollte man permanent die Infos verfolgen. Von Zeit zu Zeit reinzuschauen macht höchstens Sinn, so man das Ganze als reinen Zeitvertreib im Falle der Langeweile begreift, ansonsten verpasst man ja viele Infos. Die unnützen aber auch die nützlichen. Ich habe der Versuchung widerstanden, außer einem Retweet trug ich nichts zum Input bei.
Kurz bevor ich wahnsinnig wurde, zog ich den Stecker. Overdose, Rien ne va plus, nichts ging mehr. Und ich gebe zu, ich verstehe, wie Menschen den ganzen Tag in den Sozialen Netzwerken verbringen können, man könnte sich hoch informiert mitten im Weltgeschehen wähnen und bei entsprechender Kommunikation sogar Teil des Ganzen werden. Und es gibt ja soviel zu sagen; soviel, dass es mir zunächst glatt die Sprache verschlagen hatte.
Während der Niederschrift dieses Textes haben sich schon wieder 32 neue Tweets angesammelt, hier vielleicht der Wesentlichste:
Kurz und gut, ich glaube, ich werde weiterhin meine Blogposts zwitschern und mich fürderhin von der Timeline fern halten, es ist mir einfach zuviel Input. Bevor ich verrückt werde, gehe ich dann doch in den Garten und fege Blätter zusammen.
Was mich übrigens auch gewaltig nervt, ist die Tatsache, dass die herkömmlichen Medien sowohl Twitterkommentare als auch Facebookposts nutzen, um eigenen Inhalt zu generieren, indem sie schlicht einzelne Posts zu irgendeinem Thema nehmen und diese zitieren, wie z. B. SpOn beim Tatort. Klar, Michel kommt zu Wort, famous five minutes. Ist es die Demokratisierung der Medien oder die Ankunft des Stammtisches in der Öffentlichkeit? Etwas anderes ist es vielleicht, Eindrücke oder Fotos von Ereignissen zu nutzen, bei denen Betroffene vielleicht gar keine andere Möglichkeiten haben, außerhalb der sozialen Medien eine Öffentlichkeit zu informieren, da Journalisten keine Möglichkeit haben, aus dieses Brennpunkten zu berichten.
Würde mich interessieren, wie ihr zu den sozialen Medien steht, wie ihr sie nutzt und ob ich möglicherweise noch gar nicht begriffen habe, wie sie funktionieren oder wie sie anders zu nutzen sind. Übrigens bin ich ja generell dafür, bei allen nahezu Nachrichtenportalen oder Videobörsen die Kommentarfunktion abzuschalten, es ist unfassbar, wieviel homophober oder rassistischer Drecksscheiß unkommentiert stehen bleibt. Aber dies ist ein anderes Thema.
Und was hat das Ganze jetzt mit der Überschrift zu tun? Wo blieb jetzt mein Beitrag zur deutschen Sprache? Genau, hätte ich fast vergessen: Es gibt viele deutsche Worte, die präzise eine Zustand beschreiben können. Wenn ich lange nichts gegessen habe, bin ich hungrig. Das Gegenteil, also nach vollzogener Nahrungsaufnahme, lautet satt. Dies ist sattsam bekannt. Und wenn ich lange nichts getrunken habe, bin ich durstig, soweit, so klar. Aber was bin ich, wenn ich jede Menge getrunken habe? Ja, ich weiß, besoffen. Aber gesetz den Fall, ich hätte nur Wasser getrunken? Dann bin ich weder besoffen, noch durstig und auch nicht voll. Sondern?
Tja, und jetzt kommts: Das Gegenteil von durstig heißt: Füll. Ich bin füll. Kommt von füllen, abgefüllt und so. Dies ist jetzt eine solche Neuigkeit, dass ich unverzüglich die Welt informieren muss, was ich hiermit getan habe. Da die Reichweite meines Blogs aber begrenzt ist, könnte ich diese sensationelle Nachricht twittern. Gute Idee, aber das soll es dann wirklich gewesen sein. Bitte teilt dies. @beves_welt
Es heißt doch sitt, oder?
Füll ist aber auch gut.
Sitt. Da gibts doch überhaupt keine Herleitung, da könnte man auch 41 sagen :-)
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Sitt
Stimmt, da war was. Plädiere für „füll“. Tragts hinaus in die Welt :-)
„What do you think?“
Mein Beitrag in deutscher Sprache:
Permanentes, marionettenhaftes Reagierenmüssen auf unablässig einlaufende Signale. Wer den Stecker zieht wie du, den beschleicht allzu schnell das ungute Gefühl „etwas“ zu verpassen, vielleicht etwas Wesentliches gar?
Wir sind in der Ära der Informations-/Kommunikationsgesellschaft tatsächlich wieder zu Jägern und Sammlern geworden. Die leicht zu machende fette Beute im digitalisierten Schlaraffenland allerdings dient nicht nur dem Überleben, sondern zieht schier unausweichlich die Völlerei nach sich. Ich denke, dass auch Informations-Adipositas ein krankhafter Zustand ist. Dem dann die Einsichtigen im VHS-Kurs „Achtsamkeit“ abzuhelfen versuchen…
Ach so, hier noch etwas zu dem anderen Thema, aus „springerswelt“ quasi: http://www.welt.de/print-welt/article586866/Genug-getrunken-Duden-Redaktion-Dann-ist-man-sitt.html
Aber das ist kläglich gescheitert und so lange her, da kannst du ruhig einen neuen Versuch starten.
Pah! Der Pahl mit „sitt“. Ich hätte mich kürzer fassen sollen.
Schöner Text beve, spiegelt Gedanken wieder die ich mir auch schon gestellt habe.
„füll“ ist definitiv besser und einprägsamer als „sitt“.
SITT, ich bitte euch, da sitzt dann jedes Mal mein Hund neben mir, und erwartet freudig Leckerchen ob seines Gehorsames.
„Informations-Adipositas“ mein lieber Worredau, Respekt!
Noch größerer Respekt falls diese sagenhafte Formulierung von Dir höchselbst kreiert wurde!
“Informations-Adipositas” mein lieber Worredau, Respekt!
Noch größerer Respekt falls diese sagenhafte Formulierung von Dir höchselbst kreiert wurde!“
Wahrlich eine wohlfeile Formulierung. Auch die Völlerei triffts ganz gut, Nimmersatt. Gier.
„von Dir höchselbst kreiert“
beves(gedanken-)welt ist immer wieder inspirierend.
Oh, dankeschön :-)
Weniger anstrengend finde ich jene Kanäle, die ganz explizit zu einem Thema eingerichtet wurden, als jene Twitteraccounts, die zu jedem Thema was raushauen.
Angesichts der eigentlich für ein Thema nötigen Expertise immer wieder fraglich, was man – abgesehen von Aphorismen – denn als Hinterherreiter der Weltlage stets zu jedem Thema Wichtiges zu sagen (wenn denn nicht zu retweeten) hat.
Und ich frage mich, ob man/wir früher in Kneipen oder Wohnzimmern auch immer derart ahnungslos über jegliches Thema aus der Tagesschau schwadroniert haben. Aushalten kann man diesen Stream of (Un)consciousness aber tatsächlich nur mit ausreichenden Filtern, wobei ich sowohl die im Client meine als auch die im Gehirn.
Wobei wiederum für viele Twitter ja eher zu einer Art Chat geworden ist, vielleicht war es das auch schon immer, aber da ist es dann sehr anstrengend, zu filtern, was man eigentlich braucht und was nicht. Und öfter sucht man ja etwas eskapistisch auch nur Unterhaltung und Zerstreuung – die man dort auf jeden Fall findet. Aber dann sollte man sich auch bewusst dazu entschieden haben, für jenen Moment oder halben Abend oder so.
Gleichwohl ist es so, dass man gar nicht alles lesen muss: die (vermeintlich) wichtigen Nachrichten werden sowieso, siehe oben, von fast jedem kommentiert oder retweetet.
Eine manchmal sehr anstrengende Kakophonie, die man beherrschen lernen muss (bzw. den Umgang damit), sonst beherrscht sie einen selbst, aber genau das will man ja wohl kaum.
Das stimmt, Trainer, im Bereich der Fußballblogs ist allerdings der Output überschaubar und oft eine Kontrolle seitens der Moderation und auch der Kommentatoren selbst gegeben. Ich denke, dass wir uns früher die Kneipen ausgesucht haben – heute suchen sich die Kneipen und deren Gäste uns aus. Gequasselt wurde immer, nur konnte man nicht jeden hören. War nicht alles schlecht damals.
Filter sind nicht verkehrt, dies fängt schon mit der Auswahl der Follower an. Und die Beherrschung will ich in der Tat nicht verlieren.
Wollte noch als länger dabei seiender Twitternutzer, der am Anfang überhaupt nicht verstand, was eigentlich daran wertvoll sein könnte, darauf hinweisen, dass man nicht die Twitter-Webseite nutzen sollte, sondern irgendeinen Client.
Das bewirkt eine völlig andere Twitter-Erfahrung. Nicht, dass ich missionieren wollte, aber wenn man die Erfahrung mit einem Client nicht kennt, versteht man deutlich weniger, warum Menschen das so intensiv nutzen und es ihnen gar gefällt. Nur für den Fall erwähnt, dass.
Von einem Client höre ich grade das erste Mal. Habe mich mit Twitter gerade etwas angefreundet. Welchen Client nutzt du denn?
Am Desktop Tweet Deck, wobei das wohl ausläuft, und aufm Handy twicca.
Danke, mal mit beschäftigen.
Ein Beitrag zur deutschen Sprache und 2 mal „macht Sinn“ in deinem Beitrag? Schande über dich!
Abgesehen davon aber ein nachdenklicher, diskussionswürdiger Beitrag!
„Macht Sinn“ kommt im Abschnitt über Social Media vor, der Beitrag zur deutschen Sprache ist weiter unten. Kid hat mal eine Abhandlung über diese Floskel geschrieben. Und ich Schussel habs verbaselt :-)
#1Buch1Satz ist wirklich nicht neu – Vergleichbares gab es bereits 1972
https://www.youtube.com/watch?v=uwAOc4g3K-g
Oh, noch älter. Bin am einem Rechner, wo ich das Video nicht sehen kann. Später dann. Bin mal gespannt :-)
Ich nutze Twitter und Facebook nicht (mehr). Nicht zu Nutze war es mir allerdings vorher schon. Und deswegen brauche ich es nicht. Aber das wusstest du von mir ja schon :-)
Und zum Thema habe ich gerade bei Gerhard Steines gelesen:
„In unseren Modernen Zeiten kursieren aber auch andere Zuschriften. Zum Beispiel diese, die so oder so ähnlich fast täglich in jeder Mailbox eintrifft: »Beliebt auf Twitter: Siegfried Lenz ist tot.« Fehlt nur noch das bei Facebook tausendfach gedrückte »Gefällt mir«.“
http://www.anstoss-gw.de/index.php/2014/10/10/sport-stammtisch-vom-11-oktober/
Klar, das klingt immer blöde, dieses gefällt mir bei traurigen Meldungen. Gemeint ist sicherlich etwas anderes. Experimentiere gerade auch mit Facebook. Da bin ich echt überfordert, mal schauen, was passiert.
Hi Beve,
mein Lieblingswort für das Gegenteil von durstig ist nach wie vor „schmöll“. Liegt sicher daran, dass ich die Neue Frankfurter Schule und speziell Robert Gernhardt sehr schätze..
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14839503.html
Schmöll, sitt, füll. Jetzt habe ich Durst :-)
Interessant, dass sich schon lange mit der Frage beschäftigt wird, aber bis heute kein brauchbares Ergebnis zu Stande kam.
Ich bin seit 2009 bei Twitter. Zwar meldete ich mich Mitte 2010 mal ab, kam aber 2011 wieder und seitdem klappt das mit uns beiden auch meistens. Abgemeldet hatte ich mich, weil ich binnen kurzer Zeit bei zwei internationalen Fußballspielen sehr viele rassistische und dumme Sprüche registrierte. Nicht mir gegenüber und nicht in meiner Timeline, aber eben über Eingaben eines entsprechenden Begriffes oder Hashtags zum Match.
Irgendwann hatte ich mich auch wieder beruhigt und vermisste zudem dieses Twitter, auch weil ich niemanden dort persönlich kannte, was ich als großen Vorteil gegenüber Facebook empfinde, wo man in gewisser Weise ja immer nur unter Seinesgleichen ist (Freunde, Verwandte, Bekannte, Kollegen). Ich fand das immer spannender, viele Facebook-„Fans“ sehen genau das als Problem, „ich kenne da ja niemanden“, und die großen Marken , Firmen und Institutionen posten oftmals nur FB-Content durch, haben’s einfach nicht drauf oder kommen recht amtlich daher (besonders die aus Frankfurt). Anders formuliert: Bei Twitter fängt man mehr oder weniger bei 0 an, da ist nichts mit schnell mal alles connecten, was man im Leben bisher irgendwo mal kennengelernt hat und man ist ganz schnell nur auf seine eigenen Inhalte angewiesen und nicht auf wen man kennt oder wer man sonst so tolles ist.
Ein gutes Mittel um Twitter vielleicht etwas strukturierter zu nutzen, sind die Listen. Accounts, die man den Listen hinzufügt, muss man nicht zwangsläufig auch folgen. Wenn man mehrere Listen zusammengestellt hat, ist das in etwa wie durch das Spartenprogramme vom Fernsehen zu zappen. Sportliste, Eintrachtliste, Musikliste, Nachrichtenliste, Politikliste, Frankfurtliste whatever. Ich habe das jedenfalls so für mich gelöst, dass ich (bis auf zwei oder drei Ausnahmen) nur echten Personen folge, deren Inhalte auch echte Tweets sind, also keine, die nur ihre Aktivitäten aus anderen Webdiensten automatisch durchposten und den Rest ziehe ich mir über meine selbst zusammengestellten Listen rein. Ansonsten mag ich Twitter aufgrund seiner Echtzeit, d.h. Leute berichten sehr oft, egal wie banal und belanglos die Themen auch sein mögen, über das, was sie jetzt gerade machen. Am Ende steht eigentlich immer ein bunter Mix.
Bei Facebook habe ich mich vor einem 3/4 Jahr abgemeldet, zu viel Werbung, Sponsored Zeugs, Empfehlungen, PR- und Marketingfutzies-Gehabe und fast nur Leute übrig, die dort nur tätig sind, weil sie sich irgendwann von irgendwem irgendeinen Vorteil versprechen, wenn Sie mit ihr verbunden, bzw. „befreundet“ sind. Und dann sind da ja natürlich noch all die unzähligen „Fanpages“ und Gruppen, und natürlich die dazugehörige „Diskussionskultur“… Da ich Facebook, im Gegensatz zu Twitter damals, nicht spontan hingeschmissen hab, sondern gut überlegt, vermisse ich es auch nicht. Kein bißchen.
Mit den Listen habe ich noch keine Erfahrung. Was mir bislang ganz gut gefällt sind eben die Verweise auf externe Seiten, viele Informationen kommen gebündelt. Dem chattigen Charakter kann ich wenig abgewinnen ebenso den versucht witzigen Sprüchen. Das Gute daran sind gerade die Meldungen von Leuten, die ich micht kenne, mit Twitter freunde ich mich derzeit wirklich an. Seit ein paar Tagen habe ich meinen Facebook-Account im Selbstversuch gestartet. Jedoch ist der Infogehalt bislang eher gering, die Begeisterung hält sich in Grenzen.
Moin,
die Frage nach einem Wiewort für gesättigtes Trinkbedürfnis ist oberflächlich. Interessant finde ich die Frage, warum das in Jahmillionen evolutionierte mit allerlei filigranen Finessen reichlich ausgestattete Kommunikationstool Sprache einen solchen Begriff schlichtweg nicht entwickelt hat.
Twitter verstehe ich nicht. Das mag an meiner Aversion gegen Smalltalk aller Art liegen. Facebook ist eine schöne Quelle für Informationen was/wann/wo plus von mir ausgewählten Druckmedien. Mehr nicht. Die Diskussionen sind unfassbar überflüssig bzw. oft genug ärgerlich.
Zum Pflegen meiner Sozialkontakte bediene ich mich nach wie vor dem beliebten Katalysator des gemeinsamen Trinkens. Da dieses Bedürfnis niemals gesättigt ist, schließt sich an dieser Stelle der Kreis.
Das ist äußerst ungewöhnlich für einen Liberalen: Selbststständiges Denken. Gefällt mir :-)
Ich liebäugele schon lange die These, das den Liberalen und den Anarchisten mehr eint als trennt.
Unfassbar aber in diesem Falle richtig :-)
Gar nicht unfassbar. Am End ähnlich wie diese zerstrittenen Sekten, welche unterm Strich alle Kinder Abrahams sind.
Von Facebook habe ich mich 2011 aus Selbstschutz abgemeldet.
Habe festgestellt, dass mein Tagesablauf vom stalken meiner Bekannten, genervt sein von sinnfreien Posts und eigenen peinlichen Suff-Posts bestimmt war.
Das hat mir Angst gemacht.
Twitter habe ich noch nie benutzt, deshalb fand ich deinen Artikel sehr interessant.
Ich glaube, im Garten Blätter zusammenfegen erscheint mir da aber auch besser fürs Gemüt…
Goldene Regel: Don’t drink and post. Aber man muss sich wahrlich im Grff haben, völlig richtig. Muss gleich mal stalken :-)