Die Sportfreunde FC Ostheim haben ein großes Jahr hinter sich. 1924 gegründet, feierten sie 2014 ihr 90jähriges Bestehen. Aus diesem Grunde war nicht nur die Traditions-Mannschaft der Eintracht im Sommer zum Freundschaftsspiel hier angetreten, auch stand ein Abend mit Henni Nachtsheim auf dem Programm. Gestern Abend im Bürgerhaus war es soweit.
Und da Pia und der Herr Beve nicht nur dem FC Ostheim freundschaftlich verbunden sind, sondern auch dem Henni, rollten wir durch den Feierabendverkehr Richtung Nidderau. Nahe der Sepp Herberger Straße parkten wir den roten Dacia und fragten einen Jungen nach dem Weg. Der Bub hatte ein Eintrachttrikot an und wusste genau Bescheid. Sympathischer Einstieg.
Er war nicht der einzige, der sich klar zur SGE bekannte, im Saal selbst wehte durchaus eine Verbundenheit mit unserer Diva, was nicht zuletzt daran lag, dass Henni ja selbst bekenndender Eintracht Fan ist. Und in seinem Programm geht es natürlich auch um Fußball im Allgemeinen und die Eintracht im Besonderen. So erfuhren wir nebenbei alle wesentlichen Details zum 4:3 Sieg der Eintracht gegen Stuttgart anno 1973/74 – bis hin zum Durchschnittsalter der Bratwurstverkäufer im Stadion, welches im Vergleich zur Vorsaison gleich geblieben war, was insofern erstaunlich ist, da ja alle ein Jahr älter geworden sind.
Henni kann babbeln – und das tat er auch. Knapp zwei Stunden lang, unterbrochen nur durch eine Raucherpause, in der Henni ganz Diva sein T-Shirt gewechselt hat. In rasantem Tempo sausten wir durch die Zeit, schwiffen mit Henni ab und kehrten stets zum Ausgangsthema zurück, zum Engel, der eigentlich Henri Nachtweih besuchen sollte und bei einem anderen H. N. gelandet ist. In Wirklichkeit war dieser Engel eigentlich der örtliche Getränkehändler. Weshalb, das wird euch Henni sicher bei seinem vierten Auftritt in Ostheim erzählen, nunmehr war er zum dritten Male hier und hat damit einen gewaltigen Vorsprung vor seinem Badesalz-Kumpanen Gerd, der es bislang zur zweimal hierher geschafft hat.
Über Hennes, dem Literatenmetzger, kamen wir zum Bomber, dem nacktradelnden Kumpel vor dem Schoppeklopper in Neu Isenburg oder dem alleswissenden Hessen (isch erklär dir mal de Commedie) und natürlich Fußball: Henni als die Hand Gottes, Henni mit langen Haaren und Schnauzer im Eintracht-Trikot oder dem Primitivierer im Verein, der die schönste Intellektualität mit knackigen Sätzen aufs Wesentliche herunterbricht. Zuschauerin Yvonne wurde über Uwe Seelers Hattrick-Werbung aufgeklärt und ganz zum Schluss durfte das Publikum sogar Fußballatmosphäre produzieren. Gut, der Torjubel fiel etwas spärlich aus und der Gag mit den Backerbsen war jetzt nicht so der Brüller, aber druff geschisse – um den großen Philosophen H. N. zu zitieren. Und wir haben gelernt, was „schoppig“ bedeutet. Das ist doch was. Achja, Handkäs statt Oliven im Wodka Martini. Genau!
Die Zeit verflog im Nu, der Ostheimer an sich war zufrieden und ich grüße die Familien Wagner und Leister-Schmidt sowie den Henni. Hölzenbein war übrigens nicht in Mexiko damals, 1970. Aber das weisst du ja.
Ich erinnere mich an Hennis „Lesung“ im Eintracht Museum. Die war deutlich kürzer, aber auch klasse. Ich mag den.
Ich mag den auch und net nur weil er Fan unserer Eintracht ist :-)
Ach ja, ein 3er gegen M1 wär schöööö.
Nicht nur im Eintracht-Museum (wo damals mein junger Mit-Adler in den Genuss kam, die Hattrick-Werbung erklärt zu bekommen), sondern auch in Mainz war der Henni schon mit seinem Programm und zwar im Dezember 2009 – und zwar – hoho – wie jetzt in Ostheim direkt vor dem Spiel der Eintracht gegen die 05er:
http://rotundschwarz-kd.blogspot.de/2009/12/vor-dem-spiel-der-eintracht-gegen-m1.html
Damals haben wir 2:0 gewonnen. Spricht nichts dagegen, wenn es am Dienstag auch so ausgeht :)
Auch ich mag ihn, den Henni – da macht es fast gar nix, dass das aktuelle Badesalz-Programm „Dö Chefs“ leider, leider nicht so richtig gut und auf jeden Fall deutlich weniger komisch als Hennis Eintracht-Abend :)
Gut, das zwonull gegen Mainz ist gebongt. So will es der Brauch. Henni ist – genau wie die Eintracht- immer einen Besuch wert. Das weiß auch Ingo D. :-)