Während die Frankfurter Eintracht derzeit im Trainingslager in Windischgarsten weilt und sich auf die kommende Erstligasaison vorbereitet, derweil in heimischen Gefilden das neue Trikot vorgestellt wurde und der neue Sponsor auf sich warten lässt und sich zudem Innenverteidiger Gordon Schildenfeld wohl nach Moskau verabschiedet hat, gehen Kleinigkeiten des Weltfußballs beinahe unter.
Zum Beispiel, dass der ehemalige FIFA-Präsdident Joao Havelange ebenso wie der langjährige Präsident des brasilianischen Fußballs, Ricardo Texeira, jahrelang Schmiergelder in Millionenhöhe kassiert hat. Der 96 Jahre alte Brasilianer Havelange, der von 1974 bis 1998 der Fifa vorgestanden hatte, erhielt demnach im Jahr 1997 1,5 Millionen Schweizer Franken (rund 1,25 Millionen Euro) von der inzwischen pleite gegangenen Fifa-Vermarktungsagentur ISL (International Sport and Leisure).
Dies erfährt die interessierte Öffentlichkeit allerdings erst im Detail nachdem alles vorbei ist, denn wie im Artikel zu lesen ist, sind „… Die Verfahren gegen die beiden früheren Funktionäre … allerdings nach Zahlung von hohen Geldsummen eingestellt worden. Havelange und Teixeira wiesen die Anschuldigungen stets zurück. Die Unterlagen belegen, dass die Provisionszahlungen der ISMM/ISL-Gruppe bis in die Achtziger Jahre zurückgehen … „
Havelange, der neben seiner FIFA-Präsidentschaft knapp 50 Jahre im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) saß, war schon vergangenen Dezember aus gesundheitlichen Gründen von seinem Sitz im IOC zurückgetreten – bevor er zurückgetreten wurde.
Jener Blatter, der zu Havelange-Zeiten Generalsekretär der FIFA war und unter dessen Ägide die nun veröffentlichten Informationen geheimgehalten werden sollten. Weinreichs kritische Begleitung der Umstände rund um die FIFA, ISL und die Verwicklung des IOC findet ihr hier. Die Lektüre ist dringend empfohlen.
Tja Freunde, so läuft er, unser heißgeliebter Fußball. Die wahren Hooligans tragen weder Hoodie noch Sneaker und sie werden nicht mit Quarz- sondern mit Samthandschuhen angegangen – während in der Öffentlichkeit das Bengalo oder der Platzsturm oder die Ultras den Fußball kaputt machen.
Was ist eigentlich Ultra? Diese Frage hat Kai in seinem hervorragenden Blog altravita.com gestellt – und er hat Antworten bekommen, die er uns nicht vorenthält: Das ist Ultra. Eine von vielen Antworten, die Leser des Blogs auf die Frage Was ist Ultra gegeben haben lautet: Eine Erholung vom gesamtgesellschaftlichem Bullshit. Ein Ersatz und ein Ort zum Wohlfühlen, Wahlverwandschaft, eine Auszeit die über 90 Minuten hinausgeht und trotzdem nicht weit genug greift, weil sie letztendlich doch nichts ändert.
Das Schöne ist, dass auf altravita.com nicht nur – wie so oft – über die Ultras geschrieben wird, sondern sie selbst zu Wort kommen; ein offenes und zugleich widersprüchliches Bild offenbart sich, welches so gar nicht zum (ver)öffentlich(t)en passt. Dazu gibt es hier gleich noch einen Link zu einer Aktion der Frankfurter Ultras, die euch gegen die Bezahlung der Materialkosten anbieten, triste graue Wände mit Eintracht-Graffitis zu verschönern. Und wer sich einmal die Unterführung am Waldstadion angesehen hat, der weiß, welch geile Sachen dabei heraus kommen. Also nutzt die Gelegenheit. Und sagt Bescheid, wenn ihr die Sonne gesehen habt.
korrupter sauhaufen elendiger!
und wenn man da noch an den einen fall von „verunglimpfung“ der person blatters im eintrachtforum denkt, mit den damaligen konsequenzen – da könnte ich nur noch kotzen.
alte säcke, die den hals nicht voll genug kriegen …
Es ist schon traurig, dass es keines der mit vielen Lesern/Zuhörern/Zusehern gesegnetes Medium schafft, diese Zusammenhänge/Auffälligkeiten/Unverhältnismäßigkeiten prägnant darzustellen. Ein(e) Überweisung/übergebener Geldkoffer/Gefälligkeit „leuchtet“ halt nicht so wie ein Bengalo.
Hach … eine schöne Kontra-Blatter-Flagge prominent hinter jedem Bundesligatorgestänge 1 Jahr lang! Und dann auch gerne, die Kamera mags ja schon, jedesmal nen Bengalo dahinter … ach jetzt werde ich gehässig …
Treffend isser der Beitrag! Merci!
immerhin erschien in der fr ein längerer artikel von jens weinreich über die korruption. die dimension ist -wie bei vergleichbaren vorgängen- so gigantisch, dass es scheinbar von viel zu vielen achselzuckend hingenommen wird. bei kleinkram hingegen gibts regelmäßig aufschrei. ein elend.
Jens Weinreich schreibt ja auch noch in anderen Zeitungen, so glaube ich mich zumindest zu erinnern. Aber das Thema könnten ja auch noch ein paar mehr journalistisch Schaffende auf die Agenda nehmen. Jedoch am Ende darf man dann wahrscheinlich nicht mal mehr aus der Kreisliga berichten.
es ist in der tat verwunderlich, dass sich kaum jemand des themas annimmt. wobei sich sicherlich niemand so gut auskennt, wie eben jens weinreich.
Jesus Christus wegen der paar Peanuts diese Aufgerechtichkeit .
(dpa) meldet heute in der GA Deutschlands Fußball-Spitzenfunktionäre sind auf Konfrontationskurs zum umstrittenen FIFA-Präsidenten gegangen. «Nach dem derzeitigen Stand sollte Sepp Blatter seine Amtsgeschäfte schnellstmöglich in andere Hände geben. Für einen Reformprozess braucht die FIFA jemanden, der gewillt ist, einen Neuanfang zu machen», sagte Rauball der Tageszeitung «Die Welt». Blatter habe, wenngleich auch erst deutlich später, Kenntnis von den Geldbewegungen gehabt. «Deshalb hat er die Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitgliedsverbänden nicht erfüllt», begründete Rauball seine Forderung.
Auch Zwanziger äußerte sich entsetzt über die öffentlich gewordenen Details der Schiergeldaffäre. «Ich muss ehrlich zugeben, es bedrückt mich sehr, was ich dort lesen musste», sagte Zwanziger nach dem intensiven Studium der Akten und forderte neben Konsequenzen für Ehrenpräsident Joao Havelange auch eine rückhaltlose Aufklärung.
«In der Einstellungsverfügung sind viele Informationen enthalten, die von unabhängiger Seite nochmals überprüft werden müssen. Auch unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten. Ohne Rücksicht auf Namen, Nationalitäten oder was auch immer», sagte Zwanziger am Freitag der Nachrichtenagentur dpa und fügte hinzu: «Gleiches gilt übrigens auch für die WM-Vergaben nach Katar, Russland und alle weiteren Dinge, um die sich viele Gerüchte ranken.»
Nur wenn all dies von unabhängiger Seite aufgearbeitet werde, «kann der Reformprozess bei der FIFA, den ich aus Überzeugung mitgestalte, glaubhaft und schlussendlich erfolgreich sein», erklärte Zwanziger. Diese Position will der frühere Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am kommenden Dienstag bei der Sitzung des Exekutivkomitees in Zürich vehement vertreten.
Anders als Blatter verurteilte Zwanziger die zwischen 1989 und 2001 vom mittlerweile insolventen Medien- und Marketingunternehmen ISMM/ISL geleisteten Provisionszahlungen an hochrangige FIFA-Funktionäre, von denen lediglich der langjährige FIFA-Boss Havelange und dessen brasilianischer Landsmann Ricardo Teixeira namentlich bekannt sind.
Alles wird Gut Ha Ha !
Hab ich mich eingesaut beim Frühstück heute morgen, mein leibchen iss schon inner Waschmaschien, mußte ich doch oftmals Prusten bei der Lektüre dieses Artikels.
Aber klasse Theos Sätze sind Spitze. Das der so ‘n Humor bekommt auf seine alten Tage.
Der Fußball-Zweitligist 1. FC Union Berlin hat als einziger der 54 deutschen Proficlubs den Sicherheitsgipfel in Berlin boykottiert. Als Begründung nannte Vereinssprecher Christian Arbeit, dass der am Dienstag beschlossene Verhaltenskodex den Vereinen erst am Montag um 16.45 Uhr zugesandt worden sei. „Bevor solch ein Kodex verabschiedet werden kann, sollten sich die Vereine zunächst auf einen Konsens einigen können“, sagte Arbeit der Nachrichtenagentur dpa. „Innerhalb eines Tages ist dies nicht zu machen. Es scheint auch so, als sollte dies bei dieser Akklamationsveranstaltung gar nicht gewollt gewesen zu sein.“
Union will keinen Kodex ohne Fans
Zudem müssen der vorgeschlagene Verhaltenskodex auch erst innerhalb des Vereins diskutiert werden. „Wir erachten einen breiten Konsens innerhalb unseres Vereins unter Einbeziehung möglichst vieler Beteiligter, wie z. B. der Fanbeauftragten, Sicherheitsbeauftragten und Gremien sowie der Fan- und Mitgliederabteilung als zwingende Voraussetzung, um Maßnahmen, welche unseren Verein und seine Fans betreffen, auch wirksam umsetzen zu können“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. „Ein Kodex, der sich auf das Verhalten der Union-Fans auswirken soll, kann nur mit ihnen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden“, erklärte Union-Präsident Dirk Zingler.
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, seien die Berliner jederzeit bereit, an einer Lösung „der nicht zu beschönigenden Probleme innerhalb und außerhalb der Stadien“ mitzuwirken. „Auch ein abgestimmtes Vorgehen der Vereine und Verbände erachten wir für richtig und notwendig. Dies muss jedoch auf einem Konsens innerhalb der Vereine basieren.“
wachsen mir immer mehr ans herz die unioner
Alles außer Union ist Scheiße. Fakt. Wird man ja wohl noch mal sagen dürfen.
hier geht das :-)