Dass ich am Morgen nach dem Spiel nicht taufrisch war, liegt auf der Hand, ich brachte zunächst kein Wort raus. Und das Erlebte war wirklich wahr. Pia konnte es bestätigen: FC Barcelona vs Eintracht Frankfurt 2:3. Auswärtssieg. Halbfinale. London.
Schlagwort: Auswärtssieg
Und dann war er gekommen, der Tag auf den alle Eintrachtler seit Wochen fixiert waren, der Tag, an dem die Eintracht Geschichte schreiben würde. Das 1:1 im Hinspiel gegen den großen FC Barcelona barg in sich das Versprechen auf eine magische Nacht im Camp Nou.
Eigentlich wollte ich diesen Winter gar nicht nach Berlin. Aber es kam wie immer so ganz anders als man denkt – und manchmal ist das auch sehr gut so.
Irgendwann hatte ich unbedarft zugesagt. Bus. Backstage. Auswärtsspiel. Stuttgart. Da ich nachts noch bis in die Puppen den Eintracht Museums Stand am Museumsuferfest in Schwung hielt, schlurfte ich müde aber guter Dinge die paar Meter zum Treffpunkt an der Allee, ein paar Schritte vom Backstage entfernt.
Der Morgen begann mit einer kleinen Enttäuschung. Bei unserem ersten Besuch im Enrico Hotel bestand das Frühstück aus Spiegeleiern, Speck und Bohnen, dazu Toast und Marmelade. Beim zweiten Besuch fiel der Speck weg und nun? Lumpiges Gebäck aus der Tüte. Also nichts wie raus … in den Regen, der aber im Laufe des Tages keine wesentliche Rolle spielen wird. Die zweite Enttäuschung war ich selbst, hatte ich doch meinen Akku für die Kamera in Frankfurt liegen lassen. Und da ich gestern zig Bilder vor allem von Streetart an der Brick Lane geschossen hatte, neigte sich der Akku dem Ende entgegen.
Montag Morgen, Reeperbahn St. Pauli. Glasscherben, Hundescheiße, irgendwo riecht es nach Pisse. In den Spelunken sitzen Trinker, zig kleine leere bauchige Flaschen auf dem Tisch, die Herbstsonne leuchtet unwirklich auf den Mythos, der ungewaschen daher kommt wie der Einsame nach einer durchzechten Nacht.
Eins vorneweg, es war die erste Fahrt ohne meine kleine Kamera. Diese ist mir letzte Woche auf dem Museumsuferfest auf den Boden gepurzelt – und war hin. Von daher musste das Handy ran – und das ist nun nicht gerade neu. Gut, dass auch Pia ihres dabei hatte. Sinsheim also, dort, wo der Eintracht bislang noch kein Sieg gelungen ist.