Die zweite große Reise im Rahmen der Spurensuche, initiiert vom Eintracht Museum und der Fanbetreuung der Frankfurter Eintracht, führte uns nach Weimar sowie ins nahe gelegene ehemalige Konzentrationslager Buchenwald – in dem auch einige Eintrachtler inhaftiert waren, darunter Emil Stelzer, der im März 1944 in Buchenwald umkam. Ein Stolperstein für ihn wurde in der Frankfurter Finkenhofstraße verlegt.
Schlagwort: Auschwitz
Seit dem 15.06.2017 ist sie nun in Frankfurt zu sehen, die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ in Erinnerung an jüdische Spitzensportler, welche bis April 1933 hocherfolgreich in ihren Sportarten waren, Deutsche Meister, Europameister, Weltrekordler, Olympiasieger. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten waren ihre Karrieren schlagartig beendet – und zum Teil auch das Leben. Ihr Leben. Weiterlesen
Das ist unser Land, unser Land
doch es gehört nicht dir und mir
denn dieses unser Land
ist fest in andrer Hand
und außen vor
da stehen wir!
….
Der Treffpunkt für die Führung ist im Eingangsgebäude, ich gehe hinein. Für mindestens eine „Ausstellungsbaracke“ hatte mir die Zeit gefehlt, von den Ausstellungen der Nationen einmal ganz abgesehen. Am Eingang zeige ich mein Ticket vor – und erhalte einen kleinen roten Aufkleber, der mich als Teilnehmer der deutschsprachigen Führung ausweist. Ich klebe ihn mir auf den Mantel. Weiterlesen
Ich fahre von Theresienstadt nach Polen, es ist der 3. Februar 2016. Zwischen 1942 und 1945 mussten Zigtausende Juden diese Reise antreten. Die ersten Züge, die von Theresienstadt in die Vernichtungslager Richtung Osten rollten, fuhren meist nach Treblinka, später dann in das größte Vernichtungslager, nach Auschwitz. Von knapp 90.000 Juden, die vom Theresienstädter Ghetto in die Lager deportiert wurden, überlebten nur wenig mehr als 3.000. Die anderen wurden oft gleich nach der Ankunft vergast. Insgesamt kamen in Auschwitz und Auschwitz-Birkenau 1,5 Millionen Menschen ums Leben. Ermordet durch deutsche Nationalsozialisten. Holocaust. Shoah. Von 11 Millionen Juden, die vor dem Zweiten Weltkrieg lebten, wurden insgesamt 6 Millionen ermordet. darunter 1,5 Millionen Kinder. Weiterlesen
Früh am Morgen, es ist noch keine acht Uhr, verlasse ich meine Unterkunft in Litoměřice, werfe meinen Rucksack in den Dacia und nehme unten am Marktplatz noch einen Kaffee. Die zweite große Fahrt steht an, doch bevor ich nach Polen, nach Auschwitz fahre, hatte ich gestern beschlossen, noch einmal nach Theresienstadt zurückzukehren. Einige Orte hatte ich dort noch nicht gesehen – und wer weiß schon, ob und wann ich noch einmal hier her kommen werde.
Am Ortsausgang von Terezin Richtung Bohušovice sollen noch Reste der Gleise der nach Theresienstadt ankommenden und von hier abfahrenden Züge erhalten geblieben sein, die ich gerne sehen möchte. Züge, die ankamen spuckten Menschen aus, für die zumindest zu Beginn die Ankunft in Terezin die Hoffnung bestand, dauerhaft hier zu leben. Züge, die abfuhren, fuhren die Menschen in den Tod; in die Vernichtungslager nach Treblinka oder Auschwitz.
Es ist nicht einfach, den Weg von den Dresdner Kasernen zur Kleinen Festung zu finden, obgleich mir die Richtung eigentlich klar ist. Mal stehe ich in einer Sackgasse, mal stehe ich vor einer Baustelle, mal stehe ich vor den Außenwällen. Seltsamer Weise entdecke ich kein Hinweisschild. Seltsamer Weise ist hier kaum jemand. Es muss doch einen Weg geben?
Am Morgen des 1. Februar 2016 werfe ich einen Rucksack mit ein paar Klamotten in unseren Dacia, dazu eine Flasche Orangensaft, eine Rolle Kekse, Handy, Fotoapparat und mein Tablet. Kurz zuvor hatte ich mich von Pia verabschiedet, die Reise beginnt mit David Bowies Heroes. Vor mir liegen über 2000 Kilometer Fahrt. Vor mir liegt der Besuch im Ghetto Theresienstadt, vor mir liegt der Besuch im Konzentrationslager Auschwitz. Theresienstadt, tschechisch Terezin, liegt in Nordböhmen, 60 km nördlich von Prag, Tschechische Republik. Auschwitz, polnisch Oświęcim, in Oberschesien, Polen. Beide Orte waren Orte des Grauens, Orte des massenhaften Verbrechens der Nazis vorwiegend an Juden.
Frankfurt geht mir meistens auf die Nerven. Zuviel Geld, zu viele Hochhäuser, zuviel Schnickschnack und zuwenig Street-Credibility. Kurz, zuviel Lounge, zuwenig Punk. Oder von mir aus Rock’n’Roll. Weiterlesen