Es ist noch gar nicht so lange her, da war ich der festen Überzeugung, die Eintracht wird heuer gegen den Abstieg spielen. Und die ersten Spiele nährten diese Überzeugung. 0:5 gegen die Bayern, 1:2 in Ulm, ein angeschlagener Torhüter, ein überspielter Rebic. Dazu kamen die Abgänge von Hradecky, Mascarell, Boateng, Wolf und Barkok – und von den Neuzugängen schaffte es in Ulm außer Torro keiner in die Startelf. Obendrein befand sich ein Fußballgott in unfreiwilliger Frührente.
Kategorie: Eintracht Frankfurt (Seite 6 von 32)
Beves Eintrachtwelt
Nebel steigt über dem Schwarzwald auf, ein Flutlicht gleißt in den regennassen Tag, die Anzeigetafel leuchtet, verkündet einen 2:0 Auswärtssieg der Frankfurter Eintracht beim SC Freiburg, den die wenigsten für möglich gehalten hatten. Die latent knisternde Stimmung nach den Niederlagen gegen die Bayern und in Ulm wandelte sich in Erleichterung, der Absturz der SGE ist vorerst abgewendet. Durchatmen.
Es ist die Nacht von Montag auf Dienstag, um 1:04 rollt der Dacia in den Hof. Wir laden die Sachen aus, eine halbe Stunde später komme ich heim, die Parkplatzsuche im Nordend ist aufreibend. Auch für einen Pokalsieger. Immer noch heiser falle ich ins Bett. Ins Pokalsiegerbett.
Eigentlich fehlt hier ja noch der Bericht über das Auswärtsspiel auf Schalke, das 1:0 der Eintracht, die nervenzerfetzenden letzten 10 Minuten – aber private Umstände und viel Arbeit ließen mich nicht dazu kommen. Jetzt stand für mich erstmals seit 12 Jahren eine Reise zum Spiel in München an.
Was haben schwimmende Radiergummis, gestapelte Tiere, Osterfeuer oder Wasserwerfer vor Zäunen gemeinsam? Richtig, dies alles finden wir in Bremen – und wenn wir schon einmal dort sind, nehmen wir euch kurz mit.
„Fährst du manchmal auswärts?“ „Jo, klar.“ „Bist du am Sonntag in Dortmund?“ „Ne, noch keinen Plan.“ „Wollen wir zusammen fahren?“ „Können wir machen, hast du Tickets?“ „Nein, noch nicht.“ „Ich kümmer‘ mich drum.“ Eine halbe Stunde später: „Tickets habe ich, wir können also los.“
Nun liegt es hinter uns, das erste ohne Not und Zugzwang auf einen Montagabend gelegte Bundesligaspiel – und es ist immer noch in aller Munde. Es war aber auch ein taktischer Geniezug seitens der DFL, just die Partie zwischen der Frankfurter Eintracht und Leipzig, dem Verein, der einen Fußballabend am Montag höchstselbst verkörpert, als erstes Spiel exklusiv auf einen Montag zu legen.
Auf der Mitgliederversammlung der Frankfurter Eintracht wurde Präsident Peter Fischer mit knapp 99% der Stimmen wiedergewählt. Dies war nicht zwingend zu erwarten gewesen, immerhin hatte er zuvor klare Kante gegen die AfD gezeigt und auf die Unvereinbarkeit zwischen der Haltung führender AfDler und Teile des Anhangs sowie der Satzung der Eintracht hingewiesen. Man hätte also meinen können, es gäbe AfD Sympathisanten innerhalb die Eintracht, die sich dem Präsidenten verweigern. Bis auf 11 Ausnahmen, die sich enthielten oder mit „Nein“ stimmten, war dem nicht so.
Was Auswärtsfahrten angeht, mache ich mir selten Gedanken – es sei denn, die Zuschauerkapazität ist arg begrenzt und ich will unbedingt hin. Dazu zählen vor allem Pokalspiele bei kleineren Gegnern oder Endspiele. Und natürlich Europacup. Aber irgendwas passiert ja immer und da Stefan noch eine Karte übrig hatte und Susi eh fuhr, stand ich urplötzlich an einem kalten Wintermorgen am Ostpark.
In wenigen Wochen stehen bei der Eintracht Präsidentschaftswahlen an. Peter Fischer, seit 2000 im Amt, tritt erneut zur Wahl an. Gegenkandidaten gibt es nach dem Debakel vor drei Jahren keine. Nun hat er öffentlich gegen die AfD und Konsorten Stellung bezogen. Aussagen, die ihn sicher Stimmen kosten werden.
Auswärts in Heidenheim. Nach den Spielen in Siegen gegen TUS Erndtebrück und in Schweinfurt nun also die dritte Fahrt zu einem unterklassigen Gegner im laufenden Pokalwettbewerb, Lospech für die Eintracht geht anders.
Es ist der Tag nach der ärgerlichen Niederlage der Eintracht gegen die Bayern, ein Tag, an dem du von Fußball eigentlich nichts wissen willst. Aber gegen halb elf kommen Menschen ins Stadion, die unabhängig von allem eine Führung gebucht haben. Und die haben ein Recht darauf, das wunderbare Eintracht Museum sowie das Innenleben der Arena kennen zu lernen. Also Herr Beve, reiß dich zusammen.